Geschichten

Wir starten mit einer rundum erneuerten Ausbildung ins Jahr 2023!

Manchmal stehen die größeren Änderungen an – so war das auch mit der Wilderness Ausbildung. Über die Jahre gewachsen und hier und dort ein bisschen adaptiert, hat sie sich mit meinem Mann Franz P. Redl und mir als Gründer*innen und Ausbildner*innen mitentwickelt. Immer sehr an ganzheitlicher Selbsterfahrung mit Körper, Herz, Geist und Seele orientiert, nie abgehoben oder zu kognitiv, immer erfahrungsorientiert, haben in diesen 20 Jahren viele Menschen diese Ausbildung zur Wilderness Trainerin bei uns absolviert. Es hat uns immer gefreut, wenn unsere Schüler*innen nach den Jahren intensiven Trainings dann bereichert ‚ausgeflogen‘ sind und diese Arbeit durch sie auf alle Fälle in die Welt gestrahlt ist und in vielen Fällen auch in der einen oder anderen Form angeboten wurde …

Die Krankheit und schließlich der Tod von Franz machten eine radikalere Veränderung nötig – würde ich die Ausbildung weiter anbieten, und wenn ja – alleine oder mit jemandem Neuen? Wie Phönix aus der Asche ist sie jetzt – nach 3 Jahren – neu erstanden! Und ich darf mich glücklich schätzen, dass wir insgesamt 11 Kolleg*innen in der Shambhala Wilderness Schule sind, die die Schule insgesamt in soziokratischer Organisationsform tragen und auch eine neue Ausbildung auf die Beine gestellt haben. Fünf von uns bilden derzeit den Kern des Ausbildungsteams. Und derzeit 7 neue Trainees starten gerade in das 1. Jahr, das sogenannte Basisjahr!

Was gibt es zu lernen bei uns?

Die Shambhala Wilderness Schule stand immer und steht in der Tradition der School of Lost Borders (von Meredith Little und Steven Foster, Kaliforniern). Und das drückt sich in unseren Inhalten ebenso wie in der Art wie wir unterrichten, leiten und begleiten, aus. 

Wir haben (in Form reiner Selbsterfahrungs-Seminare und auch in der Ausbildung) mehrere Schwerpunkte, die in der School of Lost Borders grundlegend geformt, erarbeitet und über mittlerweile mehr als 4 Jahrzehnte angeboten wurden: Diese sog. ‚Bare Bones‘, die nackten Knochen, die Grundstruktur auch unseren gesamten Angebots und insbesondere auch unserer Ausbildung sind: ‚Die Visionssuche‘, ‚Naturgänge über der Schwelle‘‚ das ‚Medizinrad der 4 Schilde‘ sowie die Methode des ‚Tief Zuhörens und Spiegelns‘. 

‚Die Visionssuche‘, wie sie auch von vielen anderen im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus angeboten wird, entstand aus dem von Steven und Meredith  in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ursprünglich für Jugendliche – aufbauend auf Traditionen der indigenen Völkern Nordamerikas – weiter entwickelten Übergangsritualen, den sog. Rites of Passage. In ihrer Organisation, die am Anfang auch diesen Namen Rites of Passage trug, begleiteten sie unzählige Menschen jeden Alters im Ritual der Visionssuche über Jahrzehnte hinweg hinaus aufs Land, wo diese dann alleine und fastend in der Natur 3-4 Tage und Nächte in der Zeremonie verbrachten. 

Auch Franz und ich hatten über 20 Jahre hinweg jedes Jahr mehrere Visionssuchen angeboten, miteinander und auch mit andern Co-Leiter*innen – vor allem in den österreichischen Bergen, aber auch in der Toskana, in Kreta, in Grenada, sogar in Afrika … Und so bieten wir auch heute in der Shambhala Wilderness Schule wieder mehrere Visionssuchen an – derzeit in Österreich und Kroatien, und zwar für Erwachsene und für junge Menschen.

‚Die Naturgänge über der Schwelle‘ sind ein Baustein der Visionssuche, wie sie in der School of Lost Borders und der Shambhala Wilderness Schule stattfinden – bereits vor den 3-4 Tagen und Nächten in der Natur gehen die Teilnehmer*innen an jedem Tag der Vorbereitungstage ‚über die Schwelle‘ in die Natur, d.h. sie gehen alleine, mit dem Fokus auf das Eintauchen in die Naturwelt und ihre Wesen und meist mit einer Frage/einem Thema/einem Fokus … Dadurch öffnet sich auch unsere Seele für diese größere Welt um uns. Und wir können Antworten und Einsichten erlangen und/oder durch die bewusste Begegnung mit der größeren natürlichen, vielleicht – aus schamanischer Sicht – auch magischen Welt berührt, transformiert, gereinigt, bereichert, geklärt, erneuert … zurückkommen. Dieses kleinere Ritual des ‚über die Schwelle Gehens‘ ist wiederum auch Baustein fast all unserer anderen Seminare: ob Medizinwanderungs-Seminare in den Jahreszeiten oder Wochenendseminare zu einem der 4 Schilde, wo weitere Elemente wie Tanz oder andere Selbsterfahrung ergänzend dabei sind, meist in den wunderbarsten Seminarhäusern und Plätzen stattfindend, oder Wochenseminare mit allen 4 Schilden, ob für junge Menschen, Erwachsene, auch speziell für Frauen … immer gehen wir im Rahmen dieser Settings alleine raus auf das Land, über die Schwelle … 

… und kehren zurück in den Kreis, die Gemeinschaft … auch das ist ein zentrales Elemente unserer Arbeit und unserer Ausbildung: In der Gemeinschaft – mal in kleinen, mal in größeren Kreisen, erzählen wir unsere Geschichten von der Alleinzeit – so wie damals vor langer langer Zeit bei den Völkern, die noch nahe beim Land und seinen Zyklen und seiner Geschichte lebten, so erzählen auch wir in unseren modernen kleinen Gemeinschaften in einem Kreis, wo alle interessiert und mit offenem Herzen, sozusagen aus ihrer Tiefe zuzuhören üben, was wir erfahren haben. Diese Praxis erzeugt meist bald eine berührende Nähe und Vertrautheit. Zusätzlich werden die Geschichten dann mehr oder weniger ausführlich ‚gespiegelt‘, d.h. von in dieser Arbeit Erfahrenen wurde die Geschichte eben aus tiefstem Herzen gehört und wird dann einem wunderbaren Spiegel gleich beleuchtet, aufgenommen, verstanden, bestärkt … Wenn man öfters an dieser besonderen Art des Spiegelns und Gespiegeltwerdens teil hat, lernt man mit der Zeit die Qualität dieses Zuhörens und Sprechens; in der Ausbildung ist ‚Die Kunst des Spiegelns‘ darüber hinaus ein wichtiges Element des Trainings. Diese Kunst ist erlernbar, und jede*r übt sie ganz auf ihre*seine Art aus, da es weniger eine Technik als vielmehr eine ‚Herzensbildung‘ ist (wie meine Mutter eine solche Fähigkeit wohl altmodisch genannt hätte).

Last but not least, better maybe first of all: Das ‚Medizinrad der 4 Schilde‘ – es ist das A und O unserer gesamten Arbeit und Schule! Ich persönlich war nie ein Fan von komplizierten Landkarten, die verwirren mich immer noch! So kam es mir sehr entgegen (oder es ist vielleicht sogar einer der Gründe warum Franz und ich Ende der 90er Jahre in der School of  Lost Borders andockten), dass ‚Die 4 Schilde‘ auf den ersten Blick ein sehr einfaches und auch für westlich psychologisch angehauchte Menschen sehr plausibles System sind. Erst mit der Zeit erschliesst sich das letztlich doch tief gehende und komplexe Orientierungssystem, das Meredith und Steven aufbauend auf Teachings von Hyomeyohsts Storm zu ihrem 4 Schilde System weiterentwickelt haben. 4 Jahreszeiten – 4 Tageszeiten – 4 Himmelsrichtungen – 4 Qualitäten, die auf dem Reichtum und der Weisheit der lebendigen Natur basieren, von der wir Menschen ein eigener und etwas eigenwilliger Teil sind. Steven und Meredith haben in über 30 jähriger Autor*innentätigkeit ein auf Grundlage dieser Naturbasiertheit sogar für uns als postmoderne (oder was immer wir mittlerweile sind … krisengebeutelte und Zuversicht suchende …) Menschen immer noch hochkarätig informatives und auskunftsfreudiges Gesamtwerk hinterlassen. Auch dafür gebührt ihnen unser herzlicher Dank! Einmal gelernt, ist es als könnte es als Orientierungshilfe für jede Frage unseres Alltags dienen … Jedes mal wenn wir in unseren Seminaren der unterschiedlichsten Art Eintauchen in dieses Medizinrad, können wir seine Kraft und Weisheit mehr erfahren. Und wieder ist es die Ausbildung, wo darüber hinaus das 4 Schilde Medizinrad einen der Schwerpunkte darstellt, die wieder und wieder unterrichtet und gemeinsam erforscht werden.

Rund um diese 4 Schwerpunkte, über die man bei uns in der Ausbildung viel und gut lernen kann, weben wir andere Bereiche, die ebenso interessant und vielleicht für die eine oder den anderen die Hauptattraktion unserer Angebote ist: die vertikale Achse ‚Zwischen Himmel und Erde‘, Tanzen und Bewegung, Singkreise, ein spezielles Jugendprogramm …

Während dieser Text, für den ich mich im Rahmen unserer soziokratischen Organisation gemeldet hatte, aus mir raus blubbert, spüre ich, wie reich beschenkt ich bin – und möchte mich bedanken

  • Bei allen Lehrer*innen und Quellen, die Meredith und Steven hatten
  • Bei Steven & Meredith – Ihr wart mir eine Inspirationsquelle auf so vielen Ebenen
  • Bei Meredith, dass du immer noch kommst in unsere Schule, Jahr für Jahr … Ich werde nie aufhören zu wollen, dass du wieder kommst!
  • Bei meinem Mann Franz – ohne deine Vision, Ausrichtung und Kraft sowie dein Leuchten hätte unsere Shambhala Wilderness Schule nie das Licht der Welt erblickt!
  • Beim Shambhala, das unsere Geburtsstätte in vielerlei Hinsicht war – danke für den fruchtbaren Boden und das Dasein als Mutterschiff.
  • Bei allen, die uns entlang des Weges organisatorisch unterstützt haben – mit technischer und büromäßiger Expertise, an der es bei uns so oft gemangelt hat.
  • Bei allen Co-Lehrer*innen – jenen, die derzeit mit mir die Schule halten und auch bei jenen, die nicht mehr dabei sind … für das Ausprobieren miteinander, für die schönen und die schwierigen Zeiten miteinander, für das Kreieren und Gestalten und besonders auch das zusammen wachsen!
  • Bei den zahlreichen Teilnehmer*innen in den zahlreichen Seminare – ohne Euer Vertrauen in die Arbeit und in uns und Euer dranbleiben und wiederkommen, würden wir nicht weiter gehen.

Und diesmal danke ich auch speziell den Trainees und Absolvent*innen der Ausbildung – jenen die die Ausbildung gemacht haben bzw. grad beim Abschliessen sind: Danke an Euch, die Ihr von uns lernen wolltet, die Ihr so neugierig wart und dran geblieben seid und uns auch das eine oder andere Mal herausgefordert habt. Schön, wenn die Arbeit in Euch weiter wirkt, so oder so. Ich vertraue darauf, dass Ihr Euren ganz individuellen Weg findet, aus diesen Quellen weiter zu schöpfen bzw. das Gelernte weiterzutragen!

Euch und vielen anderen, die zum Gelingen in der einen oder anderen Form beigetragen haben: Danke!

Das gesagt … man kann in das Basisjahr der Ausbildung derzeit noch einsteigen, das erste Wochenende ist von 10.-12. März 2023, Frühlings Jahreszyklus Wochenende ‚Freedom and Surrender‘! (Das übrigens auch für Menschen, die nicht die Ausbildung machen wollen, offen ist.)

Fotos © Claudia R. Pichl, Franz P. Redl

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